Der Anscheinsbeweis ist ein Beweismittel im Zivilrecht und bezeichnet eine Vermutung dafür, dass sich ein bestimmter Sachverhalt so zugetragen hat, wie es den äußeren Umständen nach zu erwarten wäre. Der Anscheinsbeweis beruht auf Erfahrungssätzen und Tatsachen, die typischerweise auf eine bestimmte Handlung oder einen bestimmten Sachverhalt hindeuten. Er führt dazu, dass das Gericht von der Richtigkeit des Sachverhalts ausgeht, solange der Beweis des Gegenteils nicht erbracht wurde. Der Anscheinsbeweis kann in verschiedenen Rechtsbereichen Anwendung finden, wie zum Beispiel im Verkehrsrecht bei Unfällen oder im Arzthaftungsrecht bei Behandlungsfehlern. Er erleichtert die Beweisführung, wenn die genauen Umstände des Sachverhalts nicht zweifelsfrei festgestellt werden können.