Der e contrario-Schluss ist eine hermeneutische Methode der Rechtsauslegung, bei der eine Bestimmung oder Regelung im Gesetz ausgelegt wird, indem man aus dem Fehlen einer bestimmten Formulierung oder eines spezifischen Sachverhalts schließt, dass das Gegenteil von dem, was ausdrücklich gesagt wird, gemeint ist. Der e contrario-Schluss basiert auf der Annahme, dass der Gesetzgeber bei der Formulierung von Rechtsnormen bewusste Entscheidungen trifft und bestimmte Sachverhalte bewusst ausschließt. Der e contrario-Schluss ist vor allem dann relevant, wenn es darum geht, eine Regelung im Gesetz zu finden, die nicht ausdrücklich erwähnt wird, aber aus dem Zusammenhang oder aus anderen Regelungen abgeleitet werden kann.