Praktische Konkordanz ist ein juristisches Prinzip, das auf die Vereinbarkeit von Normen abzielt, die in Konflikt stehen oder scheinbar unvereinbar sind. Die praktische Konkordanz bezieht sich auf die Suche nach einer Lösung oder Auslegung, die es ermöglicht, die Normen in einer Weise anzuwenden, die im größtmöglichen Umfang den verschiedenen Interessen gerecht wird.

Das Prinzip der praktischen Konkordanz wird oft angewendet, wenn es um die Auslegung von Grundrechten geht, die in Spannung zueinander stehen. Zum Beispiel könnten sich das Recht auf Privatsphäre und das Recht auf Meinungsfreiheit gegenseitig beeinträchtigen. Durch die praktische Konkordanz wird versucht, einen Ausgleich zwischen diesen beiden Rechten zu finden, um eine faire und gerechte Lösung zu erreichen.

Die praktische Konkordanz kann auch bei der Auslegung von Gesetzen angewendet werden, die scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. Indem verschiedene juristische Grundsätze und Interpretationsmethoden angewendet werden, kann versucht werden, eine einheitliche Auslegung zu erreichen, die den verschiedenen Gesetzen gerecht wird.

Es ist zu beachten, dass die praktische Konkordanz keine eindeutige Lösung bietet. Es handelt sich um einen komplexen Prozess, der die Abwägung von verschiedenen Interessen und Prinzipien erfordert. Die praktische Konkordanz sollte jedoch in Betracht gezogen werden, um eine faire und gerechte Herangehensweise an rechtliche Fragen zu gewährleisten.